Im Workshop werden die theoretischen und praktischen Grundlagen und die Wirksamkeit des "Reziprozitätstrainings" (Schindler, Hahlweg & Revenstorf, 2006) vorgestellt. Das therapeutische Vorgehen wird mit Hilfe von Videobeispielen verdeutlicht und in Rollenspielen eingeübt.
Viele Familien sind von Auflösung bedroht: Rund 30% der heute geschlossenen Ehen werden in Scheidung enden, von der auch viele Kinder betroffen sind. Die Trennungsrate bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften liegt noch höher. Nicht nur im Rahmen von Paartherapie, sondern auch Einzelpsychotherapie spielen häufig Paarkonflikte eine bedeutsame Rolle, z. B. bei Depression und Angststörungen. Im Workshop werden die theoretischen und praktischen Grundlagen und die Wirksamkeit des "Reziprozitätstrainings" (Schindler, Hahlweg & Revenstorf, 2006) vorgestellt. Die Therapiekomponenten umfassen: Diagnostik (Fragebogen- und Interviewverfahren); Maßnahmen zur Steigerung positiver Reziprozität; Kommunikationstraining; Problemlösetraining und Krisenmanagement. Das therapeutische Vorgehen wird mit Hilfe von Videobeispielen verdeutlicht und in Rollenspielen eingeübt.
Psychologische und ärztliche Psychotherapeut*innen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen, Paartherapeut*innen
Vor allem werden folgende Interventionen intensiv geübt:
a) Diagnostik: Überblick zu relevanten Fragebogenverfahren (PFB, PL, FLP) und deren Einsatz im Therapieprozess; Interview-Verfahren: Erstgespräch, Einzel- und Paarinterview; Möglichkeiten der Rückmeldung der diagnostischen Befunde an die Partner_nnen
b) Zielbestimmung; Vermittlung von Erklärungsmodellen: Warum ist die Beziehung gescheitert?
c) Aufbau der therapeutischen Beziehung zu beiden Partner_innen; Verbesserung der Therapiemotivation; Umgang mit unterschiedlichen Zielen (Trennung ja/nein).
d) Aufbau positiver Reziprozität; Änderung des familiären Freizeitverhaltens, Umgang mit sexueller Problematik, Abbau des Vermeidungsverhaltens
e) Kommunikationstraining: Änderung reflexartiger, dysfunktionaler Kommunikationsmuster (Zwangsprozess), Umgang mit Aggressivität, Hass, Langeweile, Eifersucht, Trauer, Hoffnungslosigkeit
f) Problemlöseverhalten: Akzeptanz erhöhen, Konflikte lösbar machen, faire Absprachen treffen
g) Krisenintervention, Umgang mit starken emotionalen Verletzungen
Vortrag, Gruppenarbeit, Kleingruppenarbeit, Videodemonstration des therapeutischen Vorgehens, schriftlich Handouts